Stadtpilgerweg Crailsheim

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Andachten an den Stelen des Crailsheimer Reformationsweges

Der Reformationsweg ist fertig.

Nun soll Zeit sein, die Themen der einzelnen Stelen auch in Bibeltext, Lied und Gebet zu bedenken.

Dazu laden wir zu „Stelenandachten“ von 30 Minuten Länge ein.

Treffpunkt ist um 15 Uhr an der jeweiligen Stele.

Die Termine entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungskalener.

 

Dem eigenen Glauben und Leben auf der Spur

Pfarrerin und Broschüren-Mitautorin Nicole Endmann (rechts) an der zweiten Stele des Reformationswegs, die dem Crailsheimer Reformator Adam Weiß gewidmet ist. Foto: Ralf Snurawa

Reformationsweg: Wer in Crailsheim zwischen den Stelen wandelt, kann nun auch eine geistliche Begleit-Broschüre zur Hand nehmen. Sie kommt gut an.

Einen städtischen Führer zum Reformationsweg unter historischen, künstlerischen und theologischen Gesichtspunkten gebe es schon. Was ihr noch gefehlt habe, merkte Dekanin Friederike Wagner kürzlich bei der Vorstellung der Broschüre „Stadtpilgerweg Crailsheim – Unterwegs auf dem Reformationsweg“ an, sei der geistliche Gesichtspunkt gewesen. Nun denn: Man solle dem „eigenen Glauben und Leben auf die Spur kommen“, heißt es in der Einleitung der 16-seitigen, zu einer Auszeit auffordernden Broschüre. Oft wird darin angeregt, einfach nachzudenken, zu diskutieren oder auch zu singen.

Etwa 25 Interessierte gingen mit der Dekanin und mit Pfarrerin und Mitautorin Nicole Endmann den Ideen der Broschüre nach. Zur ersten Station vor der Johanneskirche gehörte etwa die Aufforderung, die vier Grundprinzipien der Reformation im Kirchenraum wiederzufinden. So fiel den Teilnehmern zu „Allein Christus“ das Altarkreuz ins Auge. Zu „Allein die Gnade“ erinnerten sich manche an die weitestgehende Verschonung des Kirchengebäudes bei den Bombardements 1945.

Hinter der Kirche befindet sich die zweite Stele neben dem Haus, in dem der Crailsheimer Reformator Adam Weiß einst wohnte. Pfarrerin Endmann berichtete aus dessen Leben und von der Bedeutung, die Bücher für ihn hatten. Um theologisch eigenständig denken zu können, bedürfe es als Voraussetzung eines Wissens, das man sich aneignen müsse. Über Bücher, die auf dem Lebens- oder Glaubensweg wichtig waren, diskutierten die Teilnehmer in kleineren Gruppen.

Eine Besonderheit ist die Station zwischen der zweiten und dritten Stele in der Broschüre. Den beiden Autorinnen erschien der Taufbrunnen vor der Johanneskirche in verschiedener Hinsicht wichtig: zunächst einmal als Symbol des „Wassers, das aus Gott und der Ewigkeit fließt“. Des Weiteren stammt er vom gleichen Künstler wie die zwölf Stelen: von Rudolf Kurz nämlich. Und es gibt mit der goldenen Farbe einen Verweis auf die siebte Station auf dem Ehrenfriedhof und auf das Thema Sterben.

Auch für zu Hause

Wagner verwies noch auf die weiteren Stationen, und dass man die Broschüre allein oder in kleiner Gruppe nutzen könne. Nicht einmal abgehen müsse man den Reformationsweg. Man könne die mittlerweile an vielen Stellen ausliegende Broschüre auch für sich zu Hause verwenden.

Ralf Snurawa/Hohenloher Tagblatt 08.06.2017