Bestattung– der Trost des Evangeliums für die Angehörigen
Die Württembergische Kirchenordnung von 1536 hält drei Momente einer evangelischen Bestattung fest: die Verkündigung der Auferstehung von den Toten, der öffentliche Beweis der Liebe zu dem verstorbenen Menschen und die Erinnerung an das eigene Sterben. Bei diesem gottesdienstlichen Akt sind vor allem die Angehörigen im Blick. Die Kirche will ihnen durch den Zuspruch des Evangeliums Trost spenden.
Der Termin der Bestattung wird zwischen den Angehörigen, dem Bestattungsunternehmen und der Pfarrerin bzw. dem Pfarrer vereinbart. Die Mitgliedschaft des Verstorbenen in der Kirche ist in aller Regel Voraussetzung für eine kirchliche Bestattungsfeier.
Auch hier kommt es zu einem Gespräch der Pfarrerin bzw. des Pfarrers mit den nächsten Angehörigen. Es dient der seelsorgerlichen Teilnahme an der Trauer und der Vorbereitung der Bestattungsfeier. Dabei wird auch über den (Denk-)Spruch für die Predigt und die Lieder im Gottesdienst gesprochen.
Es ist üblich, einen kurzen Lebenslauf des Verstorbenen zu verlesen. Die Unverwechselbarkeit seines Lebens soll zur Sprache kommen. Damit wird aufgenommen, was beim Gespräch mit den Angehörigen benannt wurde. Hilfreich ist auch ihre Mitteilung darüber, was die Pfarrerin bzw. der Pfarrer wissen muss, aber nicht sagen soll.
Bei der Bestattungsfeier geht es letztlich nicht um die Ehre von Menschen. Etwaige Nachrufe haben ihren Ort nach Abschluss der gottesdienstlichen Feier. Wie jeder Gottesdienst, so zielt auch die Bestattungsfeier allein auf die Ehre Gottes. Der Verstorbene soll nicht in den Himmel gelobt werden. Er soll aber auch nicht wegen der Schatten seines Lebens verurteilt werden. Gott allein steht das Urteil zu.
Auf den Dörfern ist die Erdbestattung mit weitem Abstand die verbreitetste Bestattungsform. In den eher städtisch geprägten Kommunen gibt es aber auch einen starken Anteil an Feuerbestattungen. Aus kirchlicher Perspektive ist wichtig, dass Bestattungen nicht anonym vorgenommen werden. Denn jeder getaufte und glaubende Mensch hat bei Gott einen Namen.
Pfr. Dr. Thomas Knöppler, Crailsheim
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