Hagelfeiertag 2022

 

In diesem Jahr konnten wir wieder einen Hagelfeiertag feiern. Die Feierlichkeiten begannen mit dem Festgottesdienst in der wunderschön mit Sonnenblumen geschmückten Peter und Paul Kirche. Dekan Jahn stellte die Bedeutung des Hagelfeiertags heraus und betonte eindringlich, dass sich die Honhardter ihren Hagelfeiertag nicht nehmen lassen, sondern diesen weiterhin jedes Jahr feiern sollen. Der Hagelfeiertag erinnert an das vergangene Unwetter, ist Erntebitt-Gottesdienst und das anschließende Gemeindefest ist wichtig für die Gemeinschaft. Seine Predigt stand unter dem Thema: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat (Psalm 121). Beim anschließenden Gemeindefest im Garten hinter dem Gemeindehaus konnte man sich die Hungersuppe und Schnitzel mit Kartoffelsalat schmecken lassen. Anschließend gab es Kaffee und Kuchen und abends wurde gegrillt. Das Fest schloss mit einem Abendsegen von Pfarrerin Dinkel und dem Posaunenchor. Wir haben uns gefreut, dass so viele mit uns den Hagelfeiertag gefeiert haben und danken allen, die in irgendeiner Form durch Mithilfe, Kuchen- oder Sachspenden und anderen Beiträgen zum Gelingen des Hagelfeiertages mitgeholfen haben.

 

Hagelfeiertag in Honhardt immer am 25. Juli

Beten, danken und fröhlich sein, das ist der Gedanke für unseren Hagelfeiertag. Er wurde schon in vorreformatischer Zeit, um das Jahr 1240, begangen.

Der Anlass dafür war ein Hagelunwetter, das den ganzen Landstrich zwischen Schwäbisch Hall und Dinkelsbühl verwüstete. Eine große Hungersnot war die Folge. Die Frauen waren zu damaliger Zeit gezwungen, aus dem kärglichen Rest der Ernte und mit allerlei Wurzeln und Gemüse etwas Essbares für ihre Familien und sonstige Notleidende zuzubereiten, um wenigstens zu überleben.

 

An Maria Verkündigung wurde dann der Bittgottesdienst gehalten. Nach der Säkularisation wurde er auf den Patronatstag der Kirche „Peter- und Paul“ verlegt und nach Abschaffung dieses Feiertags auf „Johanni“. Als auch dieser Kirchliche Feiertag gestrichen wurde, beschloss man in Honhardt, den Hagelfeiertag auf „Jakobi“ festzuschreiben. So berichtet Pfarrer Sülzer der Jüngere im Jahr 1790. Seither war an diesem Tag in Honhardt ein Gottesdienst angesetzt. Zwar wird der Feiertag, in den Hungerjahren 1815 bis 1817 von König Wilhelm 1. angeregt, in der gesamten evangelischen Landeskirche wahrgenommen, aber nur mit einem Erntebittgottesdienst. Diesen Erntebittgottesdienst begingen die Honhardter seither immer am 25. Juli.

Von den Gepflogenheiten/Beispielen anderen Gemeinden, diesen Tag variabel auf einen Sonntag zu verlegen ließen sich die Pfarrer und Kirchengemeinderäte aus Honhardt nicht anstecken. Durch die rückläufige Einkommensentwicklung in der Landwirtschaft gingen auch in Honhardt immer mehr Einwohner einem anderen Einkommenserwerb nach und zwangsläufig ging auch der Besuch der Gottesdienstbesucher zurück.

Im Jahr 1983 wurde durch Initiative der ehemaligen Pfarrers Eheleute Zweigle erstmals nach dem Bittgottesdienst ein Gemeindefest begangen mit „Hungersuppe, Bratwürsten usw, einem kühlen Trunk – damals noch aus Holzfässern gezapft - einfach urig. Zwischenzeitlich ist dieses Fest nicht nur zu einem festen Bestandteil des Gemeindelebens geworden, sondern zieht Besucher aus nah und fern an.